Digitale Datenerhebung und -verwertung als Herausforderung für Medienbildung und Gesellschaft (Abschnitt 9)

6) Mensch-Maschine-Verhältnis

Menschliches Handeln wird in sozio-technischen Anordnungen immer mehr mit Handlungen nicht-menschlicher Akteure verwoben. Software führt Handlungen aus, die nur teilweise der Intention einer Nutzerin entspringen, wenn beispielsweise beim digitalen Spielen Geräte- und Standortdaten an diverse Server mitversendet und abgespeichert werden. Fragen der subjektiven Autonomie und Abhängigkeit stellen sich auf neue Art und Weise. Bei analogen Geräten ist weiterhin verhältnismäßig offensichtlich, wozu sie genutzt werden können, bei digitalen „Maschinen“ können die Nutzungsmöglichkeiten jedoch im Programm codiert und damit andere sein, als sie dem nutzenden Menschen an der Oberfläche erscheinen mögen. Eine Smartphone-App, die sich „Kamera“ nennt, kann vordergründig wie eine Kamera wirken, im Hintergrund aber die Adressbucheinträge und Fitnessdaten versenden oder den nicht intendierten Mikrofoneinsatz ermöglichen. Hinzukommt, dass Objekte und Medien zunehmend im Internet der Dinge vernetzt sind und miteinander kommunizieren. Dieses Miteinander von vernetzten und miteinander kommunizierenden Menschen und z. T. autonom agierenden Maschinen oder programmierten Einheiten geht über ein individuelles Werkzeughandeln hinaus. Es entstehen neue soziotechnische Systeme, die Fragen zum Verhältnis von Mensch und Maschine neu aufwerfen.

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