Vorgeschlagene Änderungen für "Digitale Datenerhebung und -verwertung als Herausforderung für Medienbildung und Gesellschaft (Abschnitt 13)"

Originalversion

*4) Die digitale Selbstbestimmung fördern *

Im Zuge aktueller technologischer Entwicklungen stellt sich die Frage, wie selbstbestimmt Menschen handeln und entscheiden können. Notwendig ist daher eine grundsätzliche gesellschaftliche Verständigung darüber, ob und unter welchen Voraussetzungen und zu welchen Zwecken Datenbestände analysiert werden dürfen, ob sie z. B. zur Analyse von Einstellungen, Interessen oder Verhalten der Bevölkerung herangezogen werden sollen oder ab wann Risiken für die individuelle Lebensentfaltung, das soziale Miteinander und die demokratische Willensbildung überwiegen. Dies schließt auch die Fragen ein, wo Grenzen individueller Verantwortung zu sehen sind und welche Schutz- und Einflussmaßnahmen es braucht, um angemessene, transparente und zielgruppengerechte Lösungen zu finden. Die Medienpädagogik ist daher einerseits aufgefordert, ihre Konzepte und Modelle gegenüber „Big Data Analytics“ und „Predictive Analytics“ zu schärfen und verstärkt Medienkompetenz im Sinne eines wissenden und kritischen Umgangs mit eigenen Daten und den Daten anderer zu fördern. Insbesondere braucht sie neue Konzepte und Methoden, um die ethischen Implikationen der neuen Berechenbarkeit des Menschen zu reflektieren. Konzepte wie Datensparsamkeit oder „Think before you post!“ erscheinen dabei vor dem Hintergrund der Funktionsprinzipien digitaler Dienste und der Auswertung von Metadaten wenig hilfreich. Digitale Selbstbestimmung kann nicht individualisiert werden, sondern ist auf einen (zivil-)gesellschaftlich verankerten Handlungsrahmen angewiesen ist, der diese ermöglicht. Datensparsamkeit ist z. B. ein Prinzip der Dienstegestaltung und obliegt somit nicht allein der individuellen Verantwortung der Nutzenden. Gefordert sind daher zuvorderst die Diensteanbieter und ggf. auch zu installierende Kontroll- und Prüfinstanzen.

Der Text verglichen mit der Originalversion

1 *4) Die digitale Selbstbestimmung fördern *
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3 Im Zuge aktueller technologischer Entwicklungen stellt sich
4 die Frage, wie selbstbestimmt Menschen handeln und
5 entscheiden können. Notwendig ist daher eine grundsätzliche
6 gesellschaftliche Verständigung darüber, ob und unter
7 welchen Voraussetzungen und zu welchen Zwecken Datenbestände
8 analysiert werden dürfen, ob sie z. B. zur Analyse von
9 Einstellungen, Interessen oder Verhalten der Bevölkerung
10 herangezogen werden sollen oder ab wann Risiken für die
11 individuelle Lebensentfaltung, das soziale Miteinander und
12 die demokratische Willensbildung überwiegen. Dies schließt
13 auch die Fragen ein, wo Grenzen individueller Verantwortung
14 zu sehen sind und welche Schutz- und Einflussmaßnahmen es
15 braucht, um angemessene, transparente und
16 zielgruppengerechte Lösungen zu finden. Die Medienpädagogik
17 ist daher einerseits aufgefordert, ihre Konzepte und Modelle
18 gegenüber „Big Data Analytics“ und „Predictive Analytics“ zu
19 schärfen und verstärkt Medienkompetenz im Sinne eines
20 wissenden und kritischen Umgangs mit eigenen Daten und den
21 Daten anderer zu fördern. Insbesondere braucht sie neue
22 Konzepte und Methoden, um die ethischen Implikationen der
23 neuen Berechenbarkeit des Menschen zu reflektieren. Konzepte
24 wie Datensparsamkeit oder „Think before you post!“
25 erscheinen dabei vor dem Hintergrund der Funktionsprinzipien
26 digitaler Dienste und der Auswertung von Metadaten wenig
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28 individualisiert werden, sondern ist auf einen
29 (zivil-)gesellschaftlich verankerten Handlungsrahmen
30 angewiesen ist, der diese ermöglicht. Datensparsamkeit ist
31 z. B. ein Prinzip der Dienstegestaltung und obliegt somit
32 nicht allein der individuellen Verantwortung der Nutzenden.
33 Gefordert sind daher zuvorderst die Diensteanbieter und ggf.
34 auch zu installierende Kontroll- und Prüfinstanzen.

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